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geboren in Danzig, Studium der Malerei,Fachrichtung freie Kunst an der staatlich anerkannten Alanus Hochschule in
Alfter bei Bonn, Diplom
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2010 "august" - Kunstpreis der Bonner Künstlerinitiative 1/gang und des Kulturzentrums Tapetenfabrik, Bonn
2008 “Contemporary Meeting on Visual Arts", 2. International Symposium of Visual Arts, Bilfen, Istambul / Türkei2006 “Psalmen &
Antlizzi“ Buchprojekt in Zusammenarbeit mit Stefan Zajonz, Publikation Deutpols, Bonn "Art
Voyage" (Zusammenarbeit mit Künstler aus Deutschland, Italien und Senegal),
Mbour / Senegal
Kooperation mit Naturschutzministerium der
Republick Senegal und derFrauengruppe
Popenguine (Leitung Mrs. Wolimata Thia), Popenguine / Senegal
2003 "Language of
Colours", Stipendium des DAAD,
Kharthoum / Sudan
2002 "Language
of Colours – Kunst gegen Sprachlosigkeit" (Zusammenarbeit mit Künstler
aus dem Sudan, Senegal, Ägypten, Äthiopien, Syrien und Palästina), Uni
Bonn, Alanus Hochschule Alfter
2002-2005 Kulturförderung, Tee Gschwendner, Meckenheim
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2012 (mit I.Baldano), Galerie Seidel, Köln
2011 BiPi´s Kulturgalerie, Köln Radisson Blu, Köln
2010 (mit T.Stroganova), Galerie Seidel, Köln
2009 (mit Rüdiger Bergmann und
Manuelle Klein), Galerie Seidel, Köln (Katalog)
2008 viktoria b Galerie, Bonn (mit Manuelle Klein), Performance Art Depot, Mainz Land Art ( mit Manuelle Klein ), Gorodiez / Russland
2007 Christuskirche, Köln
2006 Ausstellungshalle Alte Feuerwache, Köln Land Art (mit C-S Wietscher), Naturschutzgebiet Popenguine / Senegal
2005 (mit E.Heiermann und M. Rieske) Tagungshotel der Deutschen Telekom, Bad Honnef
2004-2005 Kunstforum Itertalklinik, Aachen,
2003 Alanus Hochschule, Alfter
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2013 Cologne paper art, Köln Galerie Seidel, Köln
2012 Galerie A24, Bergisch Gladbach Galerie Seidel, Köln
2011 Museum Marina Zwetajewa, Moskau / Russland Galerie Seidel, Köln
2010 "OSTRALE ´10", Dresden (Katalog) Saint-Petersburg Artists Union Exhibition Hall, Sankt-Petersburg / Russland Kulturzentrum Tapetenfabrik, Bonn Künstlerforum
Bonn, Bonn
2009 Djagad art house, Klunkung, Bali - Indonesien Alte Lederfabrik, Köln "Art Singapore" mit
Aryaseni Art Gallery Singapore und bont art Kunstagentur Germany / Singapur (Katalog) Art Museum,
Sevastopol / Krim - Ukraine Villa Heros – Ars Porta
International, Remagen Künstlerforum
Bonn, Bonn (Katalog)
2008 BBK Galerie, Mainz Kunstmesse, Frauenmuseum, Bonn (Katalog) Städtische Galerie MM, Chorzow, Polen Ausstellungshalle der Kunsthochschule Nishnij Nowgorod / Russland ((Katalog) Zeughaus, Kunstverein Germersheim, Germersheim plan d Galerie, Düsseldorf
2007 Trienale "ZEITGLEICH-ZEITZEICHEN" des BBK Bundesverbandes,
Lüneburg (Katalog) viktoria b Galerie, Bonn Künstlerforum,
Bonn
2006 Kunstmarkt
des BBK Bonn/Rhein-Sieg und Arsporta, Remagen Galerie Atelierhaus Westfallenhütte, Dortmund Kunsthof Merten, Bornheim Museum of Fine Arts, Seoul / Süd-Korea
(Katalog) 18.
Brauweiler Kunsttage, Abtei Brauweiler, Brauweiler ((Katalog) Goethe Institut Bonn, Bonn Ausstellung des BBK Bonn/Rhein-Sieg, Kulturzentrum Hartberg, Bonn "7 e
Biennale Dak´art Off 2006", Atelier Residence Tripano, Mbour / Senegal Kunsttage Königswinter,
Königswinter
2005 internationale
Künstlervorstellung, Word Watercolor Painting Federation, Seoul Gallery,
Seoul / Süd-Korea (Katalog) Abschlussausstellung
mit Alfter Kulturtagen, Tagungsstätte Alanus Werkhaus, Alfter (Katalog) Lessedra Gallery &
Contemporary Art Project´s, Sofia / Bulgarien (Katalog)
2003 University of
Science and Technology, Kharthoum / Sudan "25
jähriges Jubiläum", Alanus Hochschule, Alfter Land Art, Dangio / Schweiz Fachhochschule
Bonn-Rhein-Sieg, Siegburg
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"Kalter, grauer,mitteleuropäischer Alltag, Zeitzwänge, in der Masse verschwindende Individuen, auf der anderen Seite afrikanische Sonnenhaftigkeit, die sich in den Gesichtern afrikanischer Kinder widerspiegelt: die Künstlerin Danuta Franzen erzählt in zurückhaltender,sparsamer Farbgebung malend und zeichnend Geschichten, die dem Betrachter einenSpiegel vorhalten und ihn innehalten lassen.
Obwohl sie Geschichte als Schulfach ablehnend gegenüberstand, hat sie als Künstlerin für sich eine Form gefunden, in der sie als Geschichte- und Geschichtenerzählerin auftritt. Geschichte vermittelt sie uns, indem sie afrikanische Schöpfungsmythen ins Bild setzt, Geschichten erzählt sie uns über Menschen, die ihr sowohl in Europa als auch in Afrika begegnet sind: afrikanische Gesichter faszinieren sie wegen ihrer unverstellten Natürlichkeit, Ursprünglichkeit, ihrer „Unschuld“ und dem spontanen Wechsel innerhalb des gesamten Ausdrucksspektrums. Die Kinder, die sie porträtiert hat, sind einfach Kinder aus Afrika, ohne den häufig in Europa anzutreffenden Anspruch, so sein zu wollen oder zu sollen wie ... Da gibt es auch die afrikanischen Trommler, in deren Gesichtern sich die mit dem ganzen Ich durchlebte Musik widerspiegelt, in einer einzigartigen Lebensleidenschaftlichkeit, im absoluten Hier und Jetzt.
Es fasziniert sie aber auch der rastlose, einem Ideal hinterher hetzende Mitteleuropäer, ein „trendiger“ Mensch, dem das Lebendige abhanden gekommen ist. Sein Ideal ist das alters- und makellose schaufensterpuppenhafte Äußere, das sich in Normierung, Technisierung und Vergitterung manifestiert, dem Gefangensein im funktionsorientierten Alltagstrott, wo man getrommelte Lebensleidenschaftlichkeit vergeblich sucht.
In ihrer Arbeit „Zwischen den Zeilen“ von 2006 weist sie auf die Anonymität und Gesichtslosigkeit hin: ein Telefonbuch mit 952 Seiten und fast ebenso vielen „Porträts“ (936). Es wimmelt darin von namentlich genannten Menschen, verborgen hinter Nummern, unsichtbar bleibend. Einzeln herausgegriffen, gibt Danuta Franzen ihnen ein „Gesicht“, das aber nur schemenhaft, unkonkret bleibt und damit die Anonymität betont. Parallel dazu zeigt die Installation „Senegal-Streifen“ von 2006 afrikanische lebensdralle Straßenszenen, verdichtet zu einer übergroßen entrollten Filmrolle. In „Spuren“ von 2006 bringt Danuta Franzen uns nicht nur Fundstücke aus rosafarbenen Muschelbruchstücken nahe, auf die sie Gesichter gezeichnet hat, sondern verbindet diese mit alten afrikanischen Schöpfungsmythen, der Suche nach menschlichen Ursprüngen in Afrika als der Wiege der Menschheit. Danuta Franzen vermittelt Geschichte, die zeitlos und gegenwärtig ist, eine bis heute in Afrika gelebte und so am Leben erhaltene Geschichte. Der europäische Gegenentwurf enthält Fotos statt Fundstücke, sowie Schieferbruchplatten von Hausdächern, auf denen die Künstlerin mit wenigen Linien Porträts andeutet, während die Fotos von einem Geschehen, das sich vor dem Haus abspielt, handeln.
Ein zentrales Werk, wenn nicht gar ein Schlüsselwerk, ist der „Stadtbummel“ von 2005. Hier hält Danuta Franzen dem Betrachter in Form eines gemalten Schaufensters, drastisch in der monumentalen Größe, subtil in Farbgebung und figuraler Darstellung, einen Spiegel vor, wobei es offen bleibt, ob die dargestellten Figuren Schaufensterpuppen oder „trendige“, ein Schaufenster oder sich selbst im Schaufenster betrachtende Menschen sind, ein Spiegelbild, das hin und her geworfen wird. Die keilrahmenlose, weiche Leinwand konterkariert dabei das Starre des Bildinhalts. Die nur schemenhaft skizzierten Randfiguren, die auch auf anderen Bildern anzutreffen sind, sind in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Der „nicht gemalte, doch anwesende Mensch“, taucht gleichberechtigt als Umriß neben dem gegenständlich dargestellten, „gefüllten“ Menschen auf: sichtbar und doch nicht sichtbar, geisterhaft, leblos, scheinbar unwichtig in der Masse. Manchmal deutet auch nur körperlose Kleidung auf menschliche, anonyme Anwesenheit hin.
Danuta Franzen erkennt Leid und Lebensfreude im Gegenüber, zuhörend, zuschauend, beobachtend und empfindet sich selbst dabei als eine Art Aussteigerin. Nicht von ungefähr nennt sie eine Porträtreihe „Antlizzi“, was im Althochdeutschen soviel wie ´“Gesicht des Gegenübers“`bedeutet. Sie lebt auf in Extremen: makellos – mangelhaft, afrikanisch – europäisch, lebensvoll – lebensleer, ..., und reduziert das Beobachtete auf das Schlichte und Wesentliche, auch Plakative. Es ist wie der Gegensatz zwischen ungefüllten, ursprünglichen Blüten und ihren zu üppig gefüllten Neuzüchtungen.
Was sind Danuta Franzens Mittel? Die Wahl des Malmaterials muß einen Bezug zum Inhalt haben. Sie verschmäht unnatürliche Acrylfarben. Sie liebt außer Gouache, Kreiden und Öl, natürliche Pigmente, mit denen sie nuancenreich, doch reduziert, zwischen Warm- und Kalttönen spielt. Dabei meidet sie zunehmend Hel l - Dunkelkontraste und benutzt kein Schwarz mehr, weil sie das als Missbrauch der Farbe an sich empfindet. Grautöne läßt sie durch Komplementärfarbengemische entstehen. Desweiteren: Schwelgen in Erdtönen, Blau. Türkis, ...
Claudia Schäfer, Künstlerin, 2008
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